Wir beraten Sie, wenn es um Verhütungsmethoden geht. Eine Möglichkeit: die Hormonspirale. Seit vielen Jahren hat sich die Mirena® Spirale durchgesetzt. Seit Ende 2018 ist in Deutschland außerdem die Hormonspirale Levosert® zugelassen. Die beiden Spiralen unterscheiden sich in ihrer Erscheinung kaum. Es sind kleine T-förmige Kunststoffteilchen, die durch die Scheide in die Gebärmutterhöhle eingelegt werden.
Den Schaft der Spirale umhüllt eine dünne Hülse, aus der fünf Jahre ein Gestagen namens Levonorgestrel an die Gebärmutterschleimhaut abgegeben wird. Dies führt dazu, dass nach kurzer Zeit die Periode schwächer wird und bei vielen Frauen gar nicht mehr oder sehr schwach auftritt.
Spermien können auf dieser veränderten Schleimhaut kaum noch in die Gebärmutter eindringen bzw. wenn es doch dazu kommt, kann sich die befruchtete Eizelle nicht in der Schleimhaut einnisten. Somit schützt eine Hormonspirale sicher für mehrere Jahre vor einer Schwangerschaft.
Im Gegensatz zur Pille wird die Sicherheit der Verhütungsmethode nicht durch andere Medikamente oder Ernährung beeinflusst. Einmal jährlich (z. B. im Rahmen der Krebsvorsorge) wird ein Ultraschall zur Lagekontrolle in der Praxis empfohlen, da die Spirale in seltenen Fällen verrutschen kann.
Die Hormonmenge, die durch die Hormonspirale abgegeben wird, ist vor allem in der Gebärmutterschleimhaut wirksam. Der Hormonhaushalt der Frau läuft weiterhin natürlich ab, es findet monatlich ein Eisprung statt. Das Einsetzen ist kaum schmerzhaft. Nebenwirkungen treten sehr selten auf. Migräne, Brustspannen, Übelkeit und Stimmungsschwankungen können auftreten – besprechen Sie diese Nebenwirkungen auf jeden Fall mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin. Diese Spiralen sind vor allem für Frauen die bereits ein Kind zur Welt gebracht haben, vorgesehen, da ansonsten oft die Gebärmutter zu klein ist.
Eine kleinere Alternative ist seit 2017 zugelassen. Die Kyleena® Hormonspirale wird ebenso für fünf Jahre eingesetzt. Die Wirkungsweise ist der Mirena® Hormonspirale sehr ähnlich. Durch die abgegebene – geringere – Hormonmenge wird die Regelblutung zwar schwächer, bleibt aber bei den meisten Frauen nicht aus. Da die Spirale kleiner ist, kann sie bei vielen Frauen – auch bereits vor der Geburt eines Kindes – eingesetzt werden.
Durch die lokale Wirkung der Hormone ist die Spirale für Frauen eine Alternative, die keine Hormone einnehmen wollen oder dürfen, oder für all die, die fürchten, die Pille immer wieder zu vergessen. Eine weitere Hormonspirale nennt sich Jaydess®. Diese bietet einen Verhütungsschutz für drei Jahre. Ihr Arzt/Ihre Ärtzin berät Sie, welche Spirale für Sie geeignet ist.
Positive Aspekte dieser Spirale sind, dass sie keine Auswirkungen auf die Libido (Lust auf Sex), den Knochenstoffwechsel und den Eisprung haben. Es kann jedoch zu verstärkten Menstruationsblutungen kommen. Eine Kupferspirale gilt als ein sicheres und gut verträgliches Verhütungsmittel.
Eine weitere hormonfreie Verhütungsmethode ist die Kupferkette. Im Gegensatz zur Kupferspirale führt die Kupferkette weniger zu verstärkten und schmerzhaften Regelblutungen. Die Periode bleibt regelmäßig und tritt in beinahe gewohnter Stärke auf. Da es sich bei der Kupferkette nicht mehr um ein festes Plastikteilchen handelt, sondern um einen Kunststofffaden, auf den Kupferhülsen wie auf einer Perlschnur angebracht sind, passt sich die Kupferkette den Bewegungen und Kontraktionen der Gebärmutter optimal an und verursacht auch bei jungen Frauen nur sehr selten Beschwerden.
Da sich die Kupferkette in der Gebärmuttermuskulatur festhält, muss vor dem Einsetzen die Stärke der Gebärmutterwand überprüft werden. Diese ist meist ab dem Alter von 20 Jahren ausreichend dick, so dass die Kupferkette eine hormonfreie und unkomplizierte Verhütung auch für junge Frauen sein kann.
Bei dem Verhütungsstäbchen handelt es sich um ein ca. zwei Zentimeter langes, elastisches Kunststoffteilchen in der Stärke einer Bleistiftmine. Dieses wird im Oberarm unter die Haut geschoben. Aus diesem Stäbchen werden über drei Jahre Gestagene an den Körper abgegeben, die den Eisprung unterdrücken und dadurch sicher verhüten.
Es ist in der Wirkung mit der täglichen Einnahme einer Anti-Baby-Pille vergleichbar, Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen, Migräne und Brustspannen treten allerdings häufiger auf.
Die Drei-Monats-Spritze ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel. Es wird alle drei Monate in den Gesäß- oder Oberarmmuskel der Frau injiziert. Die Hormone gelangen langsam ins Blut und werden an ihre Wirkorte, die Gebärmutter und die Eierstöcke, transportiert.
Die Drei-Monats-Spritze verfestigt den Zervixschleim, verhindert den Eisprung und beeinflusst den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Die Pille ist das Verhütungsmittel, das in den westlichen Industrienationen am häufigsten gewählt wird. Der sogenannte Pearl-Index liegt bei 0,3, so dass die Einnahme der Pille als „sehr sichere“ Verhütungsmethode gilt. Der Pearl-Index wird jedoch verschlechtert, wenn Anwendungsfehler hinzugerechnet werden.
Die niedrig dosierten Dosen an Östrogen und Gestagen, die eingenommen werden, unterdrücken den Eisprung und verhindern so eine Schwangerschaft. Die Menstruation verläuft häufig schmerzarmer und schwächer und ist gut planbar. Auch Haut und Haare können durch die Hormoneinnahme profitieren. Allerdings sind auch unerwünschte Nebenwirkungen möglich: Übelkeit, Migräne, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust. Außerdem kann das Entstehen einer Thrombose gefördert werden. Dies betrifft vor allem Frauen, die übergewichtig oder älter als 35 Jahre sind.
Für junge Frauen wird bis zum 22. Geburtstag die Anti-Baby-Pille/hormonelle Verhütung von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
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